Inhalt: Aufgewachsen in der tiefsten thüringischen Provinz, regelmäßig gezüchtigt von einem erzkatholischen, bigotten Vater, ist es Friedeward in den 1950er-Jahren verwehrt, seine Liebe zu seinem Mitschüler Wolfgang auszuleben. Erst beim Studium in Leipzig scheint sich den beiden ein Ausweg zu bieten ... Rezension Friedeward liebt Wolfgang. Es sind die 1950er-Jahre und die Schulfreunde leben im katholischen Eichsfeld. Als Friedwalds Vater sie überrascht, züchtigt er den Sohn mit der Peitsche, wie so oft. Als Befreiung erleben die Freunde ihre Leipziger Studienzeit, bevor Wolfgang in den Westen geht, die Mauer sie bald trennt. Friedeward wird Germanist, geschätzt von seinem Professor, genannt "Goethe-höchstselbst" (erkennbar Hans Mayer). Trotz Liberalisierung kann Friedewald Scham und Schuldgefühle nie abstreifen, flüchtet in eine Scheinehe, kompensiert mit überkorrekter Kleidung. Seine Umgangsformen wirken wie aus einer anderen Zeit. Mit diesem Ton führt der Autor seine Figur ein, berichtet genau, mit sachlicher Distanz von der Jugend, dem Leipziger Gelehrtenleben mit politischen Verstrickungen und Männerbünden - bis zum Tod 1993. Nach "Trutz" (ID-A 17/17) und "Glückskind mit Vater" (ID-A 11/16) wieder ein Roman Heins, in dem am besonderen Einzelschicksal die wechselvolle deutsche Geschichte des 20. Jahrhunderts plastisch sichtbar wird. Eine große Erzählung, wie aus einem Guss zu lesen, unbedingt empfehlenswert. Systematik: Zba Umfang: 303 S. Standort: Zba HEI ISBN: 978-3-518-42822-1
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